FTI Insolvenz: Kunden warten noch immer auf Rückerstattung

19. Juli 2024 07:24

Bereits vor über sechs Wochen hat der Reiseveranstalter FTI seine Insolvenz angekündigt. Viele Kunden haben jedoch noch nicht ihr Geld für ihre stornierte Pauschalreise zurückerhalten. Wie sich das Bundesjustizministerium zu den Verzögerungen äußert, erfahren Sie hier.

Der Erstattungsprozess von FTI verzögert sich weiter.

So äußert sich der Deutsche Reisesicherungsfonds

Die Pleite des Reiseveranstalters FTI Group war für viele Urlauber ein Schock. Über 250.000 Pauschalreisebuchungen mussten infolge der FTI-Insolvenz storniert werden. Betroffen sind etwa 700.000 Pauschalreisende. Inzwischen sind mehr als sechs Wochen vergangen und viele Kunden haben noch nicht ihr Geld zurückerhalten. Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) kann über einen genauen Auszahlungstermin keine Auskunft geben, teilt jedoch mit, dass der Erstattungsprozess „in Kürze“ starten würde. Viele Urlauber zeigen sich verwundert über die Verzögerungen.

Das für den DRSF zuständige Bundesjustizministerium teilte auf Nachfrage mit, dass im Reisesicherungsfondsgesetz keine Frist zum Prozessstart festgelegt sei. Jedoch sei der DRSF verpflichtet, die Kundengelder für die abgesagten Pauschalreisen ohne „schuldhafte Verzögerung“ zu erstatten. In die Beurteilung, ob dieses eingehalten würde, seien „sämtliche relevante Umstände zu berücksichtigen“, so das Bundesjustizministerium. Eine Rolle spielen hierbei unter anderem „die Datenlage“, „die Anzahl der Anspruchsberechtigen“ sowie die „Komplexität“. Laut eines Sprechers des Justizministeriums würde es derzeit bei der Datenlage haken. Es seien bislang nicht alle Daten an den DRSF vollständig übermittelt worden, ergänzt der Sprecher weiter.

FTI verwundert über Aussage des Justizministeriums

Der Veranstalter FTI kann die Aussage des Bundesministeriums der Justiz nicht ganz nachvollziehen. Das Unternehmen habe „alle für den Erstattungsprozess erforderlichen Daten richtig und vollständig an den Deutschen Reisesicherungsfonds übermittelt. Die Daten seien jederzeit auf einem geschützten Speicherplatz für den DRSF abrufbar“, so FTI.

Sowohl der DRSF als auch das Ministerium konnten bislang keinen genauen Starttermin für den Erstattungsprozess nennen. Der DRSF sei aber bestrebt, die Kundengelder „schnellstmöglich“ auszuzahlen. Gleichzeitig nennt das Unternehmen „die hohe Komplexität und die finanzielle Größenordnung der Rückerstattung“ als mögliche Gründe, weshalb für den DRSF die Sicherheit der Pauschalreisenden im Moment eine hohe Priorität habe. Hier bezieht sich der DRSF vor allem auf die Betrugsprävention. Das zuständige Ministerium rechnet aber damit, dass ein Großteil der Kunden bis zum Herbst dieses Jahres ihre Gelder zurückbekommen werden.

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